Dorsum-schonende Nasen-OP ist, einfach ausgedrückt, die Kunst, die Haupt-„Dach“-Struktur des Nasenrückens beim Formgeben zu erhalten. Bei traditionellen Methoden werden häufig Teile des Knochen- und Knorpelgewebes vollständig entfernt, was die natürliche Stabilität der Nase schwächen kann. Die dorsum-schonende Herangehensweise hingegen zielt darauf ab, die knöcherne und knorpelige Dachstruktur der Nase – ähnlich wie das Dach eines stabilen Hauses – so weit wie möglich zu bewahren und somit ein natürlicheres, stabileres und langfristig besseres Ergebnis zu erzielen. Mit anderen Worten: Diese Methode konzentriert sich nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild, sondern achtet auch auf die Funktion, den Luftweg und die Gewebeintegrität der Nase. Genau darin unterscheidet sich diese Technik von klassischen Nasen-OPs: Anstatt überschüssiges Gewebe zu entfernen, wird die Nase nach dem Prinzip des „Verdünnens und Glättens auf dem eigenen Dach“ bzw. des „Herunterdrückens“ (push-down/let-down) geformt, wobei die kritischen, stabilitätsgebenden Bereiche erhalten bleiben.

Was ist eine dorsum-schonende Nasen-OP und wie unterscheidet sie sich von der traditionellen Nasen-OP?

Die dorsum-schonende Nasen-OP basiert auf dem Prinzip, die Knochen- und Knorpelstrukturen des Nasenrückens (dorsum), die die obere Linie der Nase formen, möglichst zu erhalten. Bei der Formgebung wird das knöcherne und knorpelige Dach nicht komplett abgetragen, sondern geschützt, bei Bedarf neu positioniert oder sanft verschlankt. So bleiben natürliche Übergänge, Stützpunkte und die Atemwege der Nase erhalten. Während klassische Nasen-OPs bei einem sogenannten „Höcker“ oft auf vollständiges Abtragen setzen, wird bei der dorsum-schonenden Technik ein Teil von unten entfernt und das Dach erhalten.

Bei der traditionellen Nasen-OP werden Teile von Knochen und Knorpel entfernt, um das gewünschte Profil zu erreichen. Auch wenn damit sehr gute Ergebnisse möglich sind, kann es passieren, dass das Nasendach instabil wird, es zu einem Kollaps oder zu einer „inversen V“-Deformität kommt. Zusätzlich können Asymmetrien oder funktionelle Probleme wie Atemschwierigkeiten entstehen, wenn die stützenden Strukturen geschwächt werden. Die dorsum-schonende Methode sieht vor, das „Dach“ zu erhalten und nur gezielt von unten Substanz zu entnehmen, sodass die obere Struktur stabil bleibt – wie beim Absenken der Deckenhöhe eines Raumes von unten.

Da diese Methode auf die Erhaltung des Gesamtskeletts zielt und ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Funktion herstellt, profitieren Patient\:innen nach der OP von einer gleichmäßigen Heilung und natürlicherem Aussehen. Der wichtigste Unterschied zwischen der dorsum-schonenden und der klassischen Technik liegt also darin, dass Strukturen erhalten und nicht entfernt werden, um die Natürlichkeit und Stabilität der Nase zu sichern.

Was sind die wichtigsten Vorteile der dorsum-schonenden Nasen-OP?

Der größte Vorteil dieses Ansatzes ist der Erhalt der natürlichen Anatomie der Nase. Das ist wichtig, denn das Nasendach ist wie das Dach eines Hauses: Wird es komplett entfernt, verliert die Struktur an Stabilität. Kleine, gezielte Anpassungen am Dach sorgen hingegen für dauerhafte Standfestigkeit. Die knöchernen und knorpeligen Strukturen des oberen Nasendachs („midvault“ und die „keystone area“) sind nicht nur für das Erscheinungsbild, sondern auch für die Atemfunktion entscheidend.

Auch der Heilungsverlauf nach einer dorsum-schonenden OP ist oft komfortabler. Da Knochen und Knorpel weitgehend erhalten bleiben, ist das Gewebe weniger traumatisiert. Die Durchblutung und das Lymphsystem bleiben besser intakt, Schwellungen und Blutergüsse klingen in der Regel schneller ab. Viele Patient\:innen berichten nach der Nasen-OP mit dieser Methode über mildere postoperative Beschwerden als nach einer klassischen Nasen-OP.

Langfristig hilft die Methode, das Risiko von Kollaps, Atemproblemen und Deformationen im mittleren Nasenabschnitt zu reduzieren. Spätere anatomische Veränderungen, die nach klassischen Techniken manchmal erst Jahre später auftreten, können so weitgehend verhindert werden. Das Ergebnis bleibt in der Regel stabiler.

Wie sorgt die dorsum-schonende Nasen-OP für ein natürliches Nasenprofil?

Ein natürliches Ergebnis bedeutet, dass die Nase so wirkt, als wäre sie nie operiert worden. Genau dies ist das Ziel der dorsum-schonenden Nasen-OP: Die wichtigsten Stützelemente wie das knöcherne Dach und die oberen lateralen Knorpel werden erhalten. Auch wenn ein Höcker oder eine Wölbung stört, wird nicht das gesamte Dach entfernt, sondern gezielt und sanft angepasst.

Das lässt sich vergleichen mit einem Zimmer, das zu hoch ist: Anstatt die Decke komplett abzureißen, wird von unten ein wenig reduziert oder die Decke leicht abgesenkt. Die charakteristische Linienführung und die Harmonie mit dem Rest des Gesichts bleiben gewahrt.

Technisch erfolgt der Eingriff meist subperichondrial (unterhalb der Knorpelhaut) oder subperiostal (unterhalb der Knochenhaut), was die Durchblutung und Weichgewebeverhältnisse schont. So liegt die Haut nach dem Eingriff wieder wie ursprünglich auf dem Nasendach und die Elastizität bleibt erhalten. Viele Patient\:innen empfinden das Ergebnis als so natürlich, dass sie rückmelden: „Mein Höcker ist weg, aber es fühlt sich an, als hätte mein Gesicht schon immer so ausgesehen.“

Welche chirurgischen Techniken werden bei der dorsum-schonenden Nasen-OP angewendet?

Es gibt verschiedene Techniken wie „push-down“, „let-down“, „spare roof“ oder „dorsal roof“, die das Ziel haben, das Nasendach nicht von oben abzutragen, sondern von unten und den Seiten gezielt zu bearbeiten.

Push-Down-Technik: Der Nasenhöcker wird durch Abtragung von Knochen und Knorpel von unten oder Entnahme eines Septumteils behandelt, das gesamte Dach wird so nach unten verschoben – als geschlossene Einheit.

Let-Down-Technik: Ähnlich, aber die Substanz wird noch weiter unten entfernt und sowohl das Knochen- als auch das Knorpeldach leicht abgesenkt, ohne die Dachstruktur zu brechen.

Spare-Roof-Technik: Hier bleibt das knöcherne und knorpelige Dach erhalten und wird bei Bedarf mit Feinarbeiten (z. B. Raspeln) oder minimalen Schnitten angepasst. Die natürlichen Konturen sollen möglichst erhalten bleiben.

Hybride Ansätze (wie Ferreira-Nakamura): Je nach individueller Anatomie können Techniken kombiniert werden. Bei sehr ausgeprägten Höckern oder schiefen Nasen werden manchmal auch kleine Knochenschnitte oder Septumkorrekturen nötig – stets mit dem Ziel, das Nasendach weitestgehend zu bewahren.

Kann mit dorsum-schonender Nasen-OP eine schiefe Nase korrigiert werden?

Eine schiefe Nase ist oft Folge von Verkrümmungen des Septums oder Asymmetrien der oberen Nasenstrukturen. Die dorsum-schonende OP kann in geeigneten Fällen auch zur Korrektur einer schiefen Nase eingesetzt werden.

Entscheidend ist der Ort und Grad der Verkrümmung. Liegt sie im oberen Knochenbereich, kann die Dachstruktur mit kleinen Osteotomien begradigt werden. Liegt die Ursache eher im Septum, kann dieses ebenfalls mit septalen Korrekturen behandelt werden, während das Nasendach erhalten bleibt.

Leichte Verkrümmungen werden oft bereits beim push-down/let-down-Verfahren durch die Neupositionierung des Daches korrigiert. Bei stärkeren Deviationen können zusätzliche Maßnahmen wie Septumplastik oder Knorpeltransplantate erforderlich sein – aber immer möglichst schonend für die Dachstruktur. Somit ist die dorsum-schonende OP auch hier eine besonders natürliche und stabilitätsfördernde Methode.

Wie verbessert die geschlossene Technik die Ergebnisse der dorsum-schonenden Nasen-OP?

Bei der geschlossenen Technik werden alle Schnitte im Inneren der Nasenlöcher gesetzt – es gibt keine sichtbaren äußeren Narben, und die Weichteile werden minimal traumatisiert. Dies wirkt sich positiv auf die Heilung und die ästhetischen Ergebnisse aus.

Da keine Hautschnitte an der Nasenspitze oder am Kolumella-Bereich nötig sind, besteht kaum ein Risiko für sichtbare Narben. Das Weichteilgewebe und die Blutgefäße werden maximal geschont, wodurch Schwellungen und Blutergüsse geringer ausfallen.

Für den dorsum-schonenden Ansatz ist die geschlossene Technik besonders geeignet, da der Chirurg ohne großes Lösen der Haut direkt auf die Strukturen zugreifen kann. So bleiben natürliche Gewebeverhältnisse und Konturen erhalten. Gerade bei Patient\:innen mit dünner Haut treten weniger Unregelmäßigkeiten oder Verwachsungen auf.

Kann mit der dorsum-schonenden Nasen-OP eine hängende Nasenspitze korrigiert werden?

Eine hängende Nasenspitze (Tipptosis) kann sowohl ästhetisch als auch funktionell stören. Die dorsum-schonende OP kümmert sich nicht nur um das Nasendach, sondern bietet auch Strategien, die Spitze anzuheben oder zu stützen.

Bei den push-down- und let-down-Techniken können gezielt Anpassungen an der Spitze oder an den tragenden Knorpeln vorgenommen werden, ohne das Dach zu destabilisieren. Die Spitze kann mit den Stützstrukturen stabil am Septum verankert werden. Dadurch bleibt die Spitze länger in der gewünschten Position, und das Risiko eines Absinkens nach der OP ist geringer als bei klassischen Techniken.

Wie kann das dorsum ohne Verlust der ästhetischen Linien neu geformt werden?

Ein häufiger Kritikpunkt an Nasen-OPs ist, dass nach der Korrektur des Höckers harte oder unnatürlich gerade Linien entstehen. Um dies zu vermeiden, werden beim dorsum-schonenden Vorgehen mehrere Strategien angewandt:

1. Erhalt der Weichteilintegration: Durch präzises, gewebeschonendes Vorgehen im subperichondrialen oder subperiostalen Bereich bleibt die Weichgewebe-Hülle weitgehend erhalten, was ein harmonisches Ergebnis fördert.
2. Feines Raspeln oder mikrochirurgische Korrekturen: Kleinste Unregelmäßigkeiten können ohne großen Gewebeverlust ausgebessert werden, die vorhandenen Linien werden respektiert.
3. Schonende Wiedereinlagerung der Haut: Nach der OP wird die Weichgewebeschicht sorgsam repositioniert, sodass die ursprüngliche Elastizität und Form erhalten bleibt. Falls nötig, werden kleine Knorpeltransplantate zur Feinkorrektur eingesetzt – so entsteht keine künstliche oder überkorrigierte Kontur.

Wie verläuft die Heilungsphase nach dorsum-schonender Nasen-OP?

Der Heilungsprozess beginnt direkt nach der OP und gliedert sich in mehrere Phasen. In der ersten Woche sind Schwellungen und Blutergüsse am stärksten ausgeprägt. Bei der dorsum-schonenden Technik sind diese meist milder als bei traditionellen Methoden, dennoch treten sie als natürliche Reaktion auf.

Die ersten 2–3 Tage: Es wird empfohlen, mit erhöhtem Kopf zu ruhen, um die Schwellung zu reduzieren. Blaue Flecken und Schwellungen um die Augen und an der Nase sind normal, Schmerzen meist gut kontrollierbar.

Nach einer Woche: Schienen oder Splints werden entfernt, Tamponaden (falls vorhanden) ebenfalls. Die meisten Patient\:innen können wieder leichte Aktivitäten aufnehmen. Die Verfärbungen gehen meist in Gelb- und Grüntöne über und klingen ab.

Zweite Woche und später: Die Schwellung nimmt weiter ab, das endgültige Ergebnis zeigt sich jedoch erst nach mehreren Monaten. Alltagsaktivitäten können nach etwa zwei Wochen meist wieder aufgenommen werden, aber die Nase sollte weiterhin vor Stößen geschützt werden.

Nach einem Monat und später: Nach etwa einem Monat sind die meisten Schwellungen verschwunden, die feinen Konturen, das Hautgefühl und die endgültige Form entwickeln sich aber über sechs Monate bis ein Jahr weiter. In dieser Zeit sind Geduld und Schonung wichtig, um das beste Resultat zu erzielen.