Nasen OP

Welche Tests werden vor einer Nasen-OP durchgeführt?

Veröffentlicht am von Dr. Alev Camcıoğlu

Eine Nasenoperation (Rhinoplastik) ist ein Eingriff, der unser Gesicht nachhaltig prägt und sowohl aus ästhetischen als auch aus funktionellen Gründen durchgeführt werden kann. Damit die OP sicher und erfolgreich verläuft, ist eine gründliche Voruntersuchung unerlässlich – ähnlich wie man vor dem Bau eines Hauses erst das Fundament prüft und sorgfältig plant.

Warum ist die präoperative Untersuchung vor einer Nasen-OP so wichtig?

Eine Nasen-OP betrifft nicht nur die äußere Form, sondern kann auch die Atmung und das gesamte Gesichtsprofil beeinflussen. Deshalb muss der Arzt genau wissen, wie Ihre aktuelle Nasen- und Atemwegsanatomie aussieht und wie es um Ihre allgemeine Gesundheit steht. So lassen sich böse Überraschungen vermeiden und das Behandlungsergebnis optimal an Ihre Erwartungen anpassen.

Welche Untersuchungen und Tests sind vor einer Nasenoperation nötig?

Vor der Operation werden verschiedene Tests durchgeführt, die individuell angepasst werden:

  • Blutuntersuchungen (Blutbild, Gerinnung, Leber-/Nierenwerte, Blutzucker)
  • Bildgebende Verfahren (Röntgen, ggf. CT bei komplexen Befunden)
  • Schwangerschaftstest (bei Patientinnen im gebärfähigen Alter)
  • EKG zur Überprüfung der Herzfunktion
  • Allergietests (bei Verdacht auf Allergien)
  • Psychologische Einschätzung (bei auffälligen Erwartungen oder Vorgeschichte)

Je nach Vorgeschichte und Befund können manche Tests entfallen oder zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein.

Warum werden Blutuntersuchungen durchgeführt?

Bluttests geben Aufschluss über die allgemeine Gesundheit und mögliche Risiken. Sie sind sozusagen der „Sicherheitscheck“ vor einer langen Fahrt.

  • Blutbild: Prüft unter anderem auf Blutarmut oder Entzündungen – wichtig für die Wundheilung und das Blutungsrisiko.
  • Gerinnungswerte (PT, aPTT): Störungen der Blutgerinnung können das OP-Risiko erhöhen.
  • Leber- und Nierenwerte: Entscheidend, um Anästhetika und Medikamente sicher zu verarbeiten.
  • Blutzucker: Ungleichgewichte erhöhen das Infektions- und Heilungsrisiko.

Ist eine Bildgebung immer notwendig?

Nicht immer, aber bei komplexen oder unklaren Befunden hilfreich.

  • CT: Zeigt knöcherne und knorpelige Strukturen sowie Nebenhöhlen und hilft, den Eingriff präzise zu planen.
  • 3D-Modelle: In spezialisierten Kliniken werden zur OP-Planung manchmal 3D-Scans genutzt, damit Patient und Arzt die mögliche Veränderung besser einschätzen können.

Bei einfachen Korrekturen reicht meist die klinische Untersuchung.

Warum wird ein Schwangerschaftstest durchgeführt?

Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist ein Schwangerschaftstest (Beta-HCG) Pflicht, da Narkosemittel und OP-Stress das Risiko für das ungeborene Kind erhöhen. Bei positivem Ergebnis wird die OP in der Regel verschoben.

Warum ist die Herzüberprüfung (EKG) vor einer Nasen-OP wichtig?

Auch wenn „nur“ die Nase operiert wird, kann die Narkose Auswirkungen auf das Herz haben. Ein EKG deckt Herzrhythmusstörungen oder andere Risiken auf. Bei Vorerkrankungen oder Risikofaktoren kann eine erweiterte Herzdiagnostik erforderlich sein.

Sind Allergietests nötig?

Wer unter Heuschnupfen oder anderen Allergien leidet, sollte dies vorab klären lassen. Nach der OP könnten sonst verstärkte Schwellungen, Schleimhautrötungen oder Atemprobleme auftreten. Der Arzt kann so eine individuelle Medikation planen oder die OP-Technik anpassen.

Welchen Zweck hat die psychologische Einschätzung?

Der Eingriff beeinflusst nicht nur das Aussehen, sondern oft auch das Selbstwertgefühl. Um überzogenen Erwartungen oder tieferliegenden psychischen Problemen vorzubeugen, kann eine psychologische Beratung helfen – besonders, wenn jemand aus rein psychologischen Gründen immer wieder neue Eingriffe anstrebt.

Welche Änderungen am Lebensstil sind vor der OP sinnvoll?

Der Operationserfolg hängt auch vom eigenen Verhalten ab:

  • Rauchstopp: Nikotin verschlechtert die Sauerstoffversorgung und verzögert die Heilung – mindestens einige Wochen vor und nach der OP nicht rauchen!
  • Alkoholverzicht: Alkohol schwächt das Immunsystem und kann mit Narkosemitteln interagieren.
  • Gesunde Ernährung: Proteinreiche Kost (Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte) und Vitamin C unterstützen die Heilung, verringern Schwellungen und Entzündungen.
  • Regelmäßige Bewegung: Fördert die Durchblutung, erhöht die Fitness, sollte aber kurz vor der OP nur noch leicht ausfallen.
  • Stressmanagement: Weniger Stress verbessert Schlaf, Regeneration und Immunsystem. Meditation oder entspannende Hobbys sind sinnvoll.

Wichtig: Alle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder pflanzlichen Produkte vor der OP mit dem Arzt besprechen. Blutverdünner (auch Aspirin!) oder bestimmte Tees können das Blutungsrisiko erhöhen.

Fazit: Gut vorbereitet – besseres Ergebnis

Eine sorgfältige Vorbereitung – wie ein vollständiges Puzzle – sorgt für mehr Sicherheit und bessere Resultate. Jede Untersuchung ist eine zusätzliche Absicherung, damit die OP und die Heilung möglichst problemlos verlaufen.

Halten Sie sich an die Empfehlungen Ihres Arztes, teilen Sie ihm alle Vorerkrankungen, Allergien und Medikamente mit und gehen Sie offen in die Vorbesprechungen. Eine gute Vorbereitung bedeutet weniger Stress, weniger Komplikationen und ein deutlich höheres Wohlbefinden mit dem neuen Aussehen und den verbesserten Funktionen Ihrer Nase.