Perichondrium ist eine spezielle Bindegewebsschicht, die den Knorpel umgibt, schützt und ernährt. Vom Ohr bis zur Nase, von den Rippen bis zu bestimmten Atemwegsknorpeln erfüllt sie in verschiedenen Regionen des Körpers wichtige Aufgaben. Obwohl diese Schicht so dünn ist, dass sie mit bloßem Auge kaum sichtbar ist, schützt und stützt sie – ähnlich wie ein Hausdach oder die Rinde eines Baumes – die darunterliegenden Strukturen vor äußeren Einflüssen. Deshalb wird sie oft auch als einer der „unsichtbaren Helden“ des Körpers bezeichnet. Während uns meist das Periost (Knochenhaut) auf dem Knochen in den Sinn kommt, sollte man wissen, dass es beim Knorpel ein ähnliches und sehr wichtiges „Perichondrium“ gibt, das in vielen medizinischen Prozessen eine Leitfunktion übernimmt. Viele Menschen denken, Knorpel sei einfach ein hartes, aber leicht biegsames Gewebe – doch ohne diese äußere Schicht wäre die Ernährung, Reparatur und das Wachstum des Knorpels nicht möglich. Besonders in der Kindheit wirkt diese Membran wie Lebenselixier für die Entwicklung des Knorpels, denn sie liefert sowohl die notwendigen Zellen als auch Nährstoffe aus dem Blutkreislauf.

Was ist das Perichondrium und wie ist es aufgebaut?

Das Perichondrium ist eine spezielle Membran, die den Knorpel umgibt und ihn sowohl ernährt als auch schützt. Es besteht aus zwei Schichten. Der Begriff stammt von den Wörtern „peri“ (um herum) und „chondrium“ (Knorpel); er bedeutet also direkt „um den Knorpel herum“. Wie bei einer Mauer, die aus zwei Schichten besteht und deren Schichten unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, besteht das Perichondrium aus zwei Hauptschichten:

Äußere (fibröse) Schicht: Dieser Bereich ist härter, reich an dichten Kollagenfasern und beherbergt Bindegewebszellen, sogenannte Fibroblasten. Die äußere Schicht schützt den Knorpel vor möglichen Stößen oder physischen Belastungen und enthält zudem Blutgefäße. Da Knorpelgewebe selbst keine Blutgefäße besitzt, kommt dieser äußeren Schicht besondere Bedeutung zu: Nährstoffe und Sauerstoff gelangen durch Diffusion aus den Gefäßen der äußeren Schicht in das Knorpelinnere. Stellen Sie sich eine Burgmauer vor: Damit die Menschen in der Burg geschützt sind, braucht es eine stabile äußere Verteidigungsmauer. Genau diese Schutzfunktion übernimmt die äußere fibröse Schicht für den Knorpel.

Innere (chondrogene) Schicht: In dieser Schicht befinden sich die knorpelbildenden Zellen, die Chondroblasten, und deren Vorläufer, die mesenchymalen Stammzellen. Bei Kindern und jungen Menschen sind diese Zellen besonders aktiv. Sie produzieren bei Bedarf neue Knorpelzellen (Chondrozyten) und fügen diese dem Gewebe hinzu. Wie ein Gärtner, der Samen sät und Setzlinge heranzieht, sorgt die innere Schicht für „Knorpelsaat“. Während Wachstums- und Reparaturprozessen werden die Chondroblasten aktiv, bilden neue Zellen und tragen zur Knorpelmatrix bei. Diese Matrix besteht hauptsächlich aus Typ-II-Kollagen und Proteoglykanen. Diese Mischung aus Proteinen und Zuckern verleiht Gelenken, Nase und Ohr sowohl Elastizität als auch Festigkeit.

Somit ist das Perichondrium wie ein „Organisationszentrum“, das den Knorpel umgibt, schützt, ernährt und bei Bedarf repariert. Die äußere Schicht übernimmt eine Art „Schutz- und Stützfunktion“, während die innere Schicht als „Produktions- und Reparaturabteilung“ dient. Dank dieser beiden Schichten bleibt die Integrität des Knorpelgewebes erhalten, die strukturelle Festigkeit wird unterstützt und die Gewebeerneuerung bei Bedarf ermöglicht.

Unter dem Mikroskop ist zu erkennen, dass die Grenze zwischen Perichondrium und Knorpel nicht scharf abgegrenzt ist. Doch sobald sich die Anordnung und Dichte der Kollagenfasern ändert, lässt sich unterscheiden, wo das Knorpelgewebe endet und das Perichondrium beginnt. Das zeigt, dass beide Strukturen nicht völlig getrennt, sondern ineinander verflochten sind.

Wo kommt Perichondrium im Körper vor?

Das Perichondrium umgibt als Membran den Großteil des hyalinen und elastischen Knorpels. Beispielsweise ist der elastische Knorpel, der die Ohrmuschel (Auricula) formt, von einer dünnen Perichondriumschicht umgeben. So bleibt die Ohrmuschel weich und flexibel, behält aber dennoch ihre Form. Auch der Knorpel, der die äußere Struktur der Nase (insbesondere das Nasenseptum) formt, ist vom Perichondrium umgeben. Diese Membran spielt eine wichtige Rolle bei der Formgebung der Nase und der Ernährung des Knorpelgewebes.

Ebenso sind die knorpeligen Rippen, die das Brustbein (Sternum) mit den Rippen verbinden, vom Perichondrium umhüllt. Dadurch können sich die Rippen bei jedem Atemzug leicht ausdehnen und beugen. Diese Knorpelgewebe werden auch bei bestimmten chirurgischen Eingriffen als Transplantat verwendet. Bei Nasen-OPs wird beispielsweise oft Knorpelgewebe von der Rippe entnommen. Hier ist die Erhaltung des Perichondriums wichtig, damit die Einheilung am neuen Ort stabiler verläuft.

Auch in den Atemwegen, insbesondere beim Knorpel der Trachea (Luftröhre) und des Larynx (Kehlkopf), gibt es ein ähnliches Membransystem. Diese Knorpel benötigen Flexibilität und Stabilität gleichzeitig, weshalb das Perichondrium von entscheidender Bedeutung ist. Allerdings ist die Membran in diesen Bereichen meist dünner und kann während chirurgischer Eingriffe leicht verletzt werden.

Andererseits besitzt das „artikuläre Knorpelgewebe“ an den Gelenkflächen kein Perichondrium. Stattdessen werden die Gelenke durch Synovialflüssigkeit ernährt, welche die Reibung auf der Knorpeloberfläche minimiert. Dass der Gelenkknorpel kein Perichondrium hat, ist eine der auffälligsten „Ausnahmen“ im Körper.

Welche Rolle spielt das Perichondrium beim Knorpelschutz?

Knorpelgewebe ist zwar weicher und elastischer als Knochen, bildet aber einen wichtigen Teil des Stütz- und Transportsystems des Körpers. Während im Bereich der Nasenknochen ein stabiler Knochen vorliegt, sorgt der Knorpel an der Nasenspitze für Flexibilität, ist aber auch anfällig für Verletzungen durch Stöße oder Mimik. Das Perichondrium umgibt den Knorpel und bildet die erste Verteidigungslinie gegen Druck oder Stöße von außen. Dies geschieht auf verschiedene Weise:

Mechanische Barriere: Die dichten Kollagenfasern der äußeren fibrösen Schicht wirken wie ein Schutzschild. Besonders bei Schlägen, Stößen oder Drücken absorbiert diese Schicht einen Teil der Krafteinwirkung. Wie ein Auto-Stoßfänger beim Aufprall den Motor schützt, bewahrt das Perichondrium die Hauptstruktur des Knorpels vor Schäden.

Vaskuläre Unterstützung: Knorpel ist ein avaskuläres (gefäßloses) Gewebe, hat also keine eigene Blutversorgung. Stattdessen versorgen Blutgefäße auf dem Perichondrium die Knorpelzellen über Diffusion mit Nährstoffen und Sauerstoff. Wird diese Membran verletzt, kann der Knorpel rasch an Nährstoffen und Sauerstoffmangel leiden und seine Integrität verlieren. Das ist vergleichbar mit einem Stromausfall, bei dem im Haus alle Geräte funktionslos werden – ein Schaden am Perichondrium kann zu gravierenden Problemen für den Knorpel führen.

Reparatur und Regeneration: Während die äußere Schicht eine Schutzfunktion übernimmt, spielen die Chondroblasten der inneren Schicht eine aktive Rolle bei der Regeneration des Knorpels. Bei Verletzungen können diese Zellen sich rasch teilen oder differenzieren und neues Knorpelgewebe bilden. Wenn das Perichondrium um den geschädigten Knorpel intakt bleibt, steigt die Heilungschance erheblich. Deshalb besteht zum Beispiel nach Verletzungen an Ohr oder Nase, wenn auch das Perichondrium geschädigt wird, ein erhöhtes Risiko für dauerhafte Deformationen (wie „Blumenkohlohr“).

Infektionsschutz: Das Perichondrium bildet auch eine Barriere gegen potenzielle Infektionen. Nach Ohrlochinfektionen oder Nasenpiercings verhindert die Membran, dass Keime leicht in das Knorpelgewebe gelangen. Wird das Perichondrium beschädigt, kann eine Perichondritis entstehen – eine schmerzhafte, oft mit Schwellung und Eiteransammlung einhergehende Entzündung.

Wie trägt das Perichondrium zum Knorpelwachstum bei?

Knorpel spielt insbesondere im Kindesalter, bei der Verknöcherung und dem allgemeinen Körperwachstum eine große Rolle. Hier setzt das Perichondrium an und unterstützt das Wachstum. Knorpelwachstum erfolgt grundsätzlich auf zwei Arten: appositional (durch Anlagerung von außen) und interstitiell (durch Ausdehnung von innen). Das Perichondrium ist das Zentrum des „appositionalen“ Wachstums.

Produktivität der Chondroblasten der inneren Schicht: Die Chondroblasten der inneren (chondrogenen) Schicht des Perichondriums teilen und reifen ständig, wodurch sie neue Zellen zum Knorpel hinzufügen. Das führt, ähnlich wie das Stockwerk-Aufstocken bei einem Gebäude, zu einer Erweiterung des Knorpels von außen. Bei Kindern und Jugendlichen ist dieser Prozess besonders aktiv – das Wachstum von Nase und Ohr erfolgt zum Großteil durch Zellnachschub aus dem Perichondrium.

Synthese der extrazellulären Matrix: Chondroblasten produzieren nicht nur neue Zellen, sondern auch Kollagenfasern und Proteoglykane, die die Knorpelmatrix anreichern. Dadurch nehmen Volumen, Elastizität und Belastbarkeit des Knorpels mit dem Wachstum zu. Wie bei einem Gebäude, das durch stabile Säulen und Träger gestärkt wird, bleibt Knorpel durch eine gut organisierte Matrix widerstandsfähig.

Gefäß- und Nährstoffunterstützung: Die äußere Schicht des Perichondriums weist in der Kindheit und Jugend besonders viele Blutgefäße auf. Diese versorgen die Region während des intensiven Wachstums mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen. Während des schnellen Wachstums liefern diese Blutgefäße die benötigten Bausteine (Aminosäuren, Mineralstoffe und andere Nährstoffe) für die Knorpelzellen.

Wachstumsfaktoren und Signalstoffe: Das Perichondrium produziert auch verschiedene biochemische Botenstoffe, die den Wachstumsprozess regulieren. Moleküle wie „TGF-β“ (Transforming Growth Factor Beta) stimulieren die Proliferation und Matrixproduktion der Knorpelzellen. Auch Botenstoffe wie „Ihh“ (Indian hedgehog) und „PTHrP“ (Parathyroid Hormone Related Protein) steuern das Timing und die Reifung der Knorpelzellen in den Wachstumsfugen (Epiphysenfugen).

Warum gibt es im Gelenkknorpel kein Perichondrium?

Der Gelenkknorpel (artikulärer Knorpel) im Körper überzieht die Enden der Knochen in großen Gelenken wie Knie, Ellbogen oder Schulter. Dieses Gewebe trägt Last und sorgt für minimale Reibung. Doch es gibt kein Perichondrium um den Gelenkknorpel. Das hat mehrere Gründe:

Niedrige Reibung und hohe Beweglichkeit: Je geringer die Reibung an Gelenkflächen, desto leichter und schmerzfreier ist die Bewegung. Wäre das Perichondrium als dicke Membran an der Gelenkfläche vorhanden, würde die Glätte der Oberfläche gestört und die Bewegungsqualität leiden. Daher erhält und schützt der Gelenkknorpel sich nicht über das Perichondrium, sondern durch Gelenkflüssigkeit (Synovialflüssigkeit).

Unterschiedliche embryologische Entwicklung: Während der Entwicklung entsteht der meiste Knorpel mit Perichondrium. In den Bereichen, die zum Gelenkknorpel werden, verschwindet das Perichondrium jedoch während der Embryonalzeit, wenn sich die Gelenkhöhle (Cavitation) bildet. So bleibt der Gelenkknorpel als avaskuläres Gewebe erhalten, das zur offenen Gelenkhöhle hin ragt.

Anpassung an dauerhafte Belastung: Gelenkknorpel ist anderen Knorpelarten gegenüber viel höheren mechanischen Belastungen ausgesetzt und entsprechend strukturell angepasst. Besonders für Druckresistenz und geringe Reibung enthält er viel Proteoglykan und Typ-II-Kollagen. Ohne Perichondrium ist eine Selbstreparatur nach Schäden schwierig. Ein Perichondrium würde aber das Gewebe verdicken, die Beweglichkeit einschränken und die Stabilität der Gelenke anders beeinflussen.

Erhaltung der Gefäßlosigkeit: Die Gefäßlosigkeit des Gelenkknorpels verhindert überschießende Immunreaktionen oder Entzündungen im Gelenk. Das Perichondrium enthält dagegen Blutgefäße, die am Gelenk Entzündungen oder einen übermäßigen Einstrom von Immunzellen verursachen könnten. Das Fehlen des Perichondriums am Gelenkknorpel ist daher ein schützender Mechanismus.

Unterscheidet sich das Perichondrium bei Säuglingen und Erwachsenen?

Der menschliche Körper verändert sich ständig von der Geburt an. Auch das Perichondrium ist Teil dieses Prozesses und unterscheidet sich in Qualität und Quantität zwischen Kindes- und Erwachsenenalter.

Zelldichte: Bei Säuglingen und Kindern enthält das Perichondrium viel mehr mesenchymale Stammzellen und Chondroblasten. Die Fähigkeit, neues Knorpelgewebe zu bilden und zu wachsen, ist hoch. Das erleichtert eine schnelle Heilung und das Wachstum des Knorpels in der Kindheit. Bei Erwachsenen sinkt die Zelldichte im Perichondrium, die Aktivität der Chondroblasten nimmt ab und das Gewebe wird stabiler.

Gefäßdichte: Im Säuglings- und Kindesalter ist das Gefäßnetz im Perichondrium besonders gut ausgebildet, um den schnell wachsenden Knorpel mit Energie und Baustoffen zu versorgen. Im Erwachsenenalter verlangsamt sich das Wachstum, sodass die Gefäßdichte im Perichondrium etwas abnimmt. Dadurch nimmt auch die Geschwindigkeit der Gewebeheilung ab.

Gewebedicke und Elastizität: Während der Wachstumsphase ist das Perichondrium relativ dick und elastisch. Diese Elastizität hilft dem Knorpel, sich schnell an neue Formen anzupassen. Bei Erwachsenen wird das Perichondrium etwas dünner und fester, weil kein schnelles Wachstum mehr nötig ist und die Stabilitätsanforderungen steigen.

Regenerationsfähigkeit: Nach kleinen Verletzungen heilt der Knorpel bei Kindern schneller und qualitativ besser. Das liegt daran, dass das chondrogene Potenzial des Perichondriums bei Kindern hoch ist. Bei Erwachsenen ist die Reparatur schwieriger, es entstehen häufiger „schwächere“ oder „fibröse“ Gewebe.

Wie unterstützt das Perichondrium die Knorpelreparatur?

Das Perichondrium ist eine wichtige Ressource, die als „Reparaturset“ für den Knorpel angesehen werden kann. Knorpelverletzungen sind selten, heilen aber nur schwer. Das liegt an der Gefäßlosigkeit des Knorpels. Durch das Perichondrium kann dieses Problem teilweise ausgeglichen werden.

Stammzell- und Chondroblastenquelle: Die mesenchymalen Stammzellen der inneren Schicht des Perichondriums können sich bei Bedarf in Chondroblasten verwandeln. Diese Zellen wandern in das beschädigte Gebiet und bilden dort neue Knorpelzellen (Chondrozyten), um das geschädigte oder verlorene Gewebe zumindest teilweise zu erneuern. Dies ist besonders bei jungen Menschen effektiv.

Nährstoff- und Sauerstoffversorgung: Nach einer Verletzung benötigen die Zellen für die Reparatur große Mengen an Nährstoffen, Sauerstoff und Wachstumsfaktoren. Die Blutgefäße im Perichondrium regulieren den Blutfluss, um diese Anforderungen zu erfüllen. Sie helfen auch, Abfallprodukte im verletzten Bereich zu entfernen.

Gewebetechnik und chirurgische Anwendungen: In der modernen Chirurgie wird dem Perichondrium bei der Knorpelreparatur besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Bei Rekonstruktionen von Ohr oder Nasen-OPs sorgen Knorpeltransplantate mit erhaltenem Perichondrium für bessere Anpassung und Heilung. In manchen Verfahren wird das Perichondrium als „stammzellbasierter“ Patch verwendet – insbesondere in der Reparatur von Gelenkknorpelschäden.

Vorübergehende Bildung von Fasergewebe: Direkt nach einer Knorpelverletzung bilden Zellen aus dem Perichondrium zunächst ein „fibroblastisches“ Gewebe. Diese Übergangsstruktur dient als Gerüst für den Heilungsbereich. Später kann sich dieses Gewebe unter geeigneten Signalen in eine knorpelähnliche Matrix umwandeln. Im Kindesalter ist diese Umwandlung viel effektiver, während bei Erwachsenen oft narbenähnliches, hartes Gewebe entsteht.

Kann eine Schädigung des Perichondriums medizinische Probleme verursachen?

Eine Schädigung des Perichondriums kann zu ernsthaften Problemen führen, weil der „Schutzschild“ des Knorpels wegfällt. Von einfachen Ohrverletzungen bis hin zu Septum-OPs ist der Erhalt oder die Reparatur dieser Membran für funktionelle und ästhetische Ergebnisse entscheidend.

Perichondritis: Bei äußeren Knorpelbereichen wie der Ohrmuschel kann es nach Trauma, Verbrennung oder Piercing zu einer Schädigung des Perichondriums kommen. Bakterien oder andere Keime können sich ansiedeln und eine Entzündung verursachen. Dies wird als „Perichondritis“ bezeichnet. Es treten starke Schmerzen, Rötungen und Schwellungen auf. Unbehandelt kann es zur Nekrose (Absterben) des Knorpels mit dauerhafter Deformation kommen, wie sie als „Blumenkohlohr“ bekannt ist.

Durchbl

utungsstörung: Eine Schädigung des Perichondriums kann die Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr zum Knorpel unterbrechen. Dadurch werden die Überlebensbedingungen der Knorpelzellen schlechter, das Gewebe verliert an Funktion und kann dünner oder abgebaut werden.

Unzureichende Reparatur: Wird das Perichondrium bei einem chirurgischen Eingriff nicht korrekt verschlossen oder verletzt, sinkt die Regenerations- und Reparaturfähigkeit des Knorpels deutlich. Besonders bei rekonstruktiven Operationen kann dies zu ästhetisch und funktionell unbefriedigenden Ergebnissen führen.

Deformationen: Bei ästhetisch wichtigen Bereichen wie dem äußeren Nasenknorpel oder der Ohrmuschel kann eine Schädigung des Perichondriums nach der Heilung zu Deformationen, Kollaps oder auffälligen Vorwölbungen führen. Besonders bei Nasen-OPs ist es daher für die Chirurgen entscheidend, das Perichondrium so weit wie möglich zu erhalten.

Ausbreitung von Infektionen: Das Perichondrium ist nicht nur eine mechanische Barriere, sondern verhindert auch das Eindringen von Keimen ins Knorpelgewebe. Fehlt diese Barriere, können Mikroorganismen schnell in das Knorpelgewebe eindringen und sich rasch ausbreiten. Bleibt eine Entzündung unbehandelt, kann das Knorpelgewebe zerstört werden.